- 1. April 2022
Nominierungen für die Kulturakademie
15 Schülerinnen und Schüler der Klassen 6-11 wurden von ihren Lehrern für die Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg nominiert. Über ein Bewerbungsverfahren erhalten sie die Chance an zwei kreativen Akademiewochen für Jugendliche teilzunehmen und dabei ihre Begabungen zu vertiefen. Herzlichen Glückwunsch!
Bildende Kunst: Aimeline Jung (6b), Luzie Thome (7a) und Oskar Höhle (11).
Literatur: Liv Nimke (8b), Hannah Engel (8b), Annalena Hauß (9c), Maxima Obholz (10b)
Musik: Anna-Lena Fraß (7a), Luisa Riedinger (Klasse 8a), Lara Riedinger (11), Roza Sargsyan (11)
MINT-Fächer: Timon Keck (Klasse 8a), Jana Baumert (Klasse 11), Alisa Stubner (Klasse 11)
„Eine tolle Chance!“ – Interview mit Louisa Hauß (9c)
Louisa Hauß wurde im vergangenen Jahr von unserer Schule für den Bereich Literatur nominiert. Sie verfasste eine Kurzgeschichte zum Thema „Archiv und Tintenfass“ und reichte diese an der Kultur-Akademie ein. Daraufhin wurde sie zum Schreib- und Literatur-Workshop in Marbach am Neckar eingeladen. Im Sommer steht der zweite Teil der Akademiewochen an.
Louisa, ich schätze, du liest gerne. Gibt es ein Buch, das du in den vergangenen Jahren gelesen hast und das dir besonders gut gefällt?
„1793“ von Niklas Natt och Dag, das ist ein Kriminalroman, ich lese aber auch gerne Thriller.
Wie bist du zum Schreiben eigener Texte gekommen?
Das fing in der Grundschule an. Wenn ich zum Beispiel mit dem Ende eines Buches, das ich gelesen hatte, nicht zufrieden war, habe ich ein neues Ende aufgeschrieben oder mir eigene Geschichten zum selben Thema ausgedacht. Später habe ich dann begonnen auch ganz eigene Geschichten zu schreiben.
Was magst du am Schreiben?
Dass man sich selber eine Welt erschaffen kann, seine eigenen Ideen und Gefühle verarbeiten kann.
Letztes Jahr wurdest du von deiner Deutschlehrerin für die Kulturakademie vorgeschlagen und dann auch angenommen. Wie ist das genau abgelaufen?
Ich habe einige Formulare zugeschickt bekommen, die ich ausfüllen musste. Ich musste eine Bewerbung schreiben, darin gab es eine Aufgabe: Ich sollte eine Kurzgeschichte zum Thema „Archiv“ schreiben. Das habe ich eingesendet und bekam dann die Nachricht, dass ich ausgewählt wurde.
Wie viel Zeit hast du investiert, um die Kurzgeschichte zu entwickeln?
Am Anfang hatte ich eine Schreibblockade. Für die ersten fünf Sätze habe ich ewig gebraucht und alles sehr oft geändert und irgendwann an einem Abend, so gegen 10, halb elf hat es dann endlich funktioniert und ich konnte die ganze Geschichte aufschreiben. In den nächsten zwei Tagen habe ich dann nur noch Einzelheiten verändert.
Hast du dir Unterstützung geholt?
Als ich fertig war, habe ich es meinen Eltern vorgelesen, aber bei mir ist es so, je öfter ich Sachen nochmal lese, umso häufiger überarbeite ich es. Ich habe dann am Anfang und am Ende noch was hinzugefügt und war dann zufrieden.
Worum geht es in deiner Kurzgeschichte?
Jemand sucht eine Arbeitsstelle, wird durch ein Archiv geführt, findet dort ein leeres Buch und wundert sich. Als später aus Versehen ein Tintenfass umfällt und sich über die Buchseiten ergießt, erscheinen plötzlich Buchstaben, das ist so ungefähr die Geschichte.
Das klingt spannend! Habt ihr in der Akademiewoche noch an der Geschichte weitergearbeitet?
Nein, das Programm dort hatte damit nichts zu tun.
Wie war das für dich, als die Akademiewoche losging? Du kanntest ja niemanden dort, war das ein Problem?
Ich war ziemlich aufgeregt. Wir wurden in einem tollen Hotel untergebracht, da man aber immer zu zweit in einem Zimmer eingeteilt war, hat man sich schnell kennen gelernt und typischen Small-Talk gemacht. Man hat dann auch beim Essen immer an einem Tisch gesessen und konnte sehr schnell Kontakte knüpfen. Das ging auch nach der Woche noch weiter, ich bin regelmäßig mit Leuten, die ich dort kennen gelernt habe, in Kontakt.
Wie war der typische Tagesablauf in der Seminarwoche?
Wir sind gegen 7.00 Uhr aufgestanden, dann gab es Frühstück, danach mussten wir uns kurz auf Corona testen lassen. Anschließend ging es mit dem Schreibworkshop los, das dauerte dann bis zum Mittagessen. Der Schreibworkshop wurde von zwei Autoren durchgeführt, die uns kreative Aufgaben stellten, uns korrigierten und uns Tipps gaben. Nachmittags war zuerst eine Stunde Nachmittagspause und dann weiteres Programm, zum Beispiel eine Archivführung oder weitere Workshops. Am Abend gab es nach dem Essen zusätzlich Kinoabende, einmal auch einen Museumsbesuch.
Was waren für dich die Highlights in dieser Woche?
Das ist schwierig zu sagen, weil mir eigentlich alles gefallen hat. Wir haben gute Tipps bekommen, wie man seine eigenen Geschichten verbessern kann, von Leuten, die sich damit auskennen, man hat neue Freunde gefunden.
Ich fand es auch toll, eine Sache, die man gerne mag, mit anderen zu teilen. Es war schön, dass sich für eine Zeit lang auch mal alles um diese Sache gedreht hat und man sich darauf konzentrieren konnte.
Weißt du schon, was dich demnächst in der zweiten Seminarwoche erwartet?
Ich weiß noch nicht viel, leider wurde die Woche wegen Corona auf die Sommerferien 2022 verschoben.
Auch dieses Jahr haben wir Schülerinnen und Schüler für die Kulturakademie nominiert, in Deutsch, Musik, BK und den MINT-Fächern. Warum sollten sich die nominierten Schüler die Mühe machen und sich bewerben?
Man bekommt professionelle Rückmeldungen und Meinungen zu Dingen, die man gerne macht, bei mir war es das Schreiben. Man konnte sich verbessern. Das ist eine tolle Chance, die alle nutzen sollten. Man muss keine Angst haben überfordert zu sein, klar war es anstrengend, die Tage waren sehr lang, aber es war richtig schön und ich würde es sofort wieder machen.