- 13. September 2022
Stolpersteine in Rheinau
„Wir gedenken Jenny und Julchen Hammel. Und auch wir glauben noch, wie Anne Frank, an das Gute im Menschen. Wir alle zusammen tragen die Verantwortung, dass die Menschenrechte und die Menschenwürde eines Jeden geschützt werden.“ Mit diesen Worten, formuliert und vorgetragen von Tanisha Bürk, K1, beschlossen 5 Schülerinnen und Schüler des AFG, neben Tanisha noch Leonie Schmidt, Sascha Schulmeister (K1), Laura Götz und Lena Wilhelm (K2) ihr Gedenken anlässlich der Stolpersteinverlegung für die Geschwister Julchen und Jenny Hammel aus Freistett durch den Künstler Gunter Demnig am 11.9.2022. Die Schwestern waren aufgrund ihres jüdischen Glaubens von den Nationalsozialisten 1942 zunächst nach Gurs in den Pyrenäen und dann nach Auschwitz Tausende von Kilometern quer durch Europa verschleppt und in Auschwitz ermordet wurden. Die Stolpersteine erinnern an das Leid und das Sterben der beiden Schwestern und von über sechs Millionen Menschen zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie sollen uns im Alltag stolpern lassen und uns erinnern, dass wir Gewalt und Terror etwas entgegenzusetzen haben, nämlich Werte wie die Menschenwürde und die Menschenrechte. Wenn wir daran gemeinsam festhalten, haben Gewalt und Terror künftig keine Chance. Unsere Namensgeberin Anne Frank hat genau dies mit den oben zitierten Worten formuliert, in Zeiten größter Not und angesichts der tödlichen Gefahr, in der sie sich befand.
Mit der Stolpersteinverlegung hat das AFG die Patenschaft für die Steine von Julchen und Jenny Hammel übernommen. Die Steine werden im Rahmen des Geschichtsunterrichts wechselweise durch die Klassen 9, 10 und 11 gepflegt werden. Die SchülerInnen haben ihre beeindruckenden und ergreifenden Texte selbstständig im Rahmen des Gemeinschaftskunde– und Geschichtsunterrichts erstellt. Auch SchülerInnen der Realschule Freistett waren an dem Projekt beteiligt und haben bei der Verlegung des Steins zum Gedenken an Leo Braunschweig mitgewirkt. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Kooperation mit Herrn Hirschberg vom Historischen Verein Freistett.