- 2. Dezember 2022
Besuch des ehemaligen KZ Struthof mit den 10. Klassen
Nahe dem elsässischen Ort Natzwiller, in unmittelbarer Nähe zu einem Granit-Steinbruch, den die Nationalsozialisten für ihre Bauvorhaben nutzen wollten, mussten ab 1941 Hunderte Häftlinge des KZ Sachsenhausen ein „Arbeits- und Straflager“, so die Bezeichnung der Nationalsozialisten, errichten. Die Häftlinge wurden dafür aus dem in Brandenburg gelegenen KZ über Hunderte von Kilometern in das Elsass transportiert. Sie mussten vor allem qualvoll Stufen in dem Berg ausheben, auf denen dann die Lagerbaracken errichtet wurden.
Zwischen 1941 und 1943 wurden über 40.000 Menschen nach Natzwiller und in die angeschlossenen Außenlager deportiert. 22.000 starben dort unter unvorstellbaren Bedingungen.
„Anfangs wird gar nicht klar, was für ein schrecklicher Ort dort ist, da die Landschaft im Hintergrund sehr schön und friedlich aussieht.“ (Silvio und Alessia, 10b, Auszug)
„Ich fand den Kontrast zwischen der Landschaft und dem Lager verstörend.“ (Jana 10a, Auszug)
„Aus den Geschichtsbüchern kann man sich kaum vorstellen, was damals passierte. Wenn man dann aber dort steht, wo vor ca. 80 Jahren so vielen Menschen das Leben genommen wurde, realisiert man viel eher, wie schrecklich und grausam es war.“
„Mir wurde erst vor Ort richtig bewusst, dass es real ist und dies zu der Vergangenheit unserer Welt, in der wir leben, gehört.“ (Emilia Fink, 10b, Auszug)
„Es ist nicht ansatzweise vorstellbar, unter welch furchtbaren Bedingungen die Menschen dort qualvolle Arbeiten verrichten mussten. Die unerbittliche Kälte und die schlechten Bedingungen verdeutlichen das Leid.“ (Oliver, Malte, Tim, Noah H., Yannik, 10a)
„Wir fanden es besonders erschreckend zu sehen, dass versucht wurde, den Menschen größtmögliches Leid zuzufügen. Dadurch wird die Brutalität verdeutlicht.“ (Lucy und Kim, 10b)
„Der Gedanke, dass die Häftlinge dort bei jeder Jahreszeit und jedem Wetter in Lumpen „arbeiten“ mussten und ich Mitte November in Wintersachen extrem gefroren habe, war sehr erschreckend für mich.“ (Nora, 10a)
„Die rote Rose im Ofen (des Krematoriums) ist mir direkt ins Auge gestochen.“ (Luca 10b)
Unser Besuch war ein Besuch wider das Vergessen. Es ist wichtig sich klarzumachen, dass wir dort nicht machtlos sind gegen die Entstehung verbrecherischer Regime, wo wir bereits in unserem Alltag für Menschlichkeit einstehen, uns selbst und anderen gegenüber.