Die 9ten Klassen des Anne Frank Gymnasiums besuchten am Freitagabend die gelungene Premiere des modern inszenierten Klassikers „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller.
Kann Liebe gelingen, wenn Macht und ihre gewaltvolle Ausübung die Sprache einer Gesellschaft ist?
Schillers Antwort ist „Nein“, denn er zeigt in seinem Drama Luises und Ferdinands scheiternde Liebe durch die Willkürherrschaft eines absolutistischen Herzogs.
Heute gibt es keine Stände mehr, aber wie eine Liebesbeziehung aussehen soll, ist auch heute meist keine Privatsache der Liebenden mehr. Wir alle sind mit Vorstellungen von Liebe sozialisiert. Väterliche Macht im Sinne des Wortes Patriarchat ist noch immer allgegenwärtig.
Die Dramaturgin Fehlker schaffte es, uns 240 Jahre nach dessen Entstehung für Schillers bürgerliches Trauerspiel zu begeistern. Mit großer Spannung verfolgten wir das Handeln aus Zwängen und das Entstehen von Eifersucht und Intrigen, was zu konfliktreichen und äußerst dramatischen Szenen auf der Bühne führte. Die Verschmelzung von komischen und tragischen Elementen, das fein abgestimmte Spiel der Schauspieler untereinander, die ihren Spaß am eigenen Spiel zeigten, machte die Aufführung zu einem besonderen Theatererlebnis. (Ve)