- 4. April 2023
Teilnahme an der Kulturakademie: Oskar Höhle
Oskar Höhle (Klasse 12) wurde im vergangenen Jahr von unserer Schule für die Kulturakademie im Bereich „Bildende Kunst“ nominiert. Er reichte Arbeitsproben ein und wurde daraufhin zum künstlerischen Workshop und einem Besuch der „Documenta“ nach Kassel eingeladen. Demnächst steht der zweite Teil der Akademiewochen an.
Oskar, wann und wie bist du künstlerisch aktiv?
In der Schule, in der Bahn, zu Hause, meistens zeichnerisch mit Fineliner oder Micron Stifte.
Gestaltest du auch digital?
Ja, ich arbeite mit „Krita“, das ist ein digitales Zeichenprogramm, außerdem mit „Blender“, einem dreidimensionalen Zeichenprogramm. Das wird auch bei der Bearbeitung von Filmen benutzt. Auch der 3-D-Drucker bietet Möglichkeiten.
Letztes Jahr wurdest du von deiner BK-Lehrerin für die Kulturakademie vorgeschlagen und dann auch angenommen. Wie ist das genau abgelaufen?
Ich habe ein Motivationsschreiben und die übrigen Unterlagen eingeschickt. Dazu gehörten auch fünf Zeichnungen von mir aus den letzten zwei Jahren und eine vorgegebene freie Arbeit zum Thema „Hybride Räume“.
„Hybride Räume“ – Wie bist du vorgegangen?
Ich habe eine ganze Weile überlegt und dann erst mal drei Bilder mit Finelinern gezeichnet. In der Mitte jedes Bildes gab es einen Punkt. Ich habe dann einen Videozoom mit den drei Bildern aufgezeichnet, daraus ergaben sich ineinander übergehende Räume und sozusagen ein unendlicher Raum. Pro Bild 2,5 Stunden, das Zusammenfügen nochmal vier Stunden.
Hast du dir Unterstützung geholt?
Beim Zeichnen nicht, aber über das Thema „Hybride Räume“ habe ich im Freundeskreis diskutiert.
Wie ging es dann weiter?
Ich bekam nach einigen Wochen die Nachricht, dass ich angenommen wurde und habe mich natürlich sehr gefreut. Die Akademie-Situation war wegen Corona etwas unklar, dann kam die Info, dass die erste Akademiewoche online stattfindet und ich zusätzlich für drei Tage auf die Documenta nach Kassel eingeladen werde. Wir waren eine Gruppe von 15-20 Leuten und hatten eine wirklich gute Zeit dort. Tagsüber war man auf dem Ausstellungsgelände unterwegs, abends gab es ein entspanntes Programm, wir wurden u. a. auf den Onlineteil vorbereitet, bekamen zum Beispiel einen Lehrgang im „Löten“, hatten aber auch Zeit für uns. Untergebracht waren wir in einer Jugendherberge in Dreierzimmern.
Fazit zur Documenta?
Auf jeden Fall eine interessante, freie Erfahrung, nebenbei haben wir unseren Besuch dort auch für die Homepage der Kulturakademie dokumentiert, außerdem habe ich viele Leute kennen gelernt, wir tauschen uns seitdem regelmäßig aus oder treffen uns in Karlsruhe.
Wie gestaltete sich der Tagesablauf in der ersten Seminarwoche?
Nach der Documenta ging es, wie gesagt, eine Woche online weiter, Zoom-Konferenzen verschiedene künstlerische Tätigkeiten, jeden Tag eineinhalb oder zwei Projekte in Gruppenarbeit. Konkret hieß das zum Beispiel, dass wir einmal Gips-Fingerabdrücke aller Teilnehmer anfertigten. Daraus entwickelten wir dann im zweiten Schritt einen ein Stop-Motion-Film.
Weißt du schon, was dich in der zweiten Seminarwoche erwartet?
Wir werden überwiegend im ZKM in Karlsruhe sein, können uns dann ein Projekt aussuchen und in der Woche ausgestalten. Dabei betreuen uns Trainer, also ein Hauptleiter, zwei weitere Kunststudierte und zwei Studenten. Die Ergebnisse der Woche werden in Stuttgart ausgestellt.
Hast du schon eine Idee, in welcher Richtung du in der Woche arbeiten möchtest?
Ich führe seit längerem ein Traumtagebuch. Daraus könnte ich Bilder machen.
Hast du Vorbilder in der Bildenden Kunst, Lieblingswerke?
Das ist ein weites Spektrum, Francis Bacon gefällt mir gut , das ist so eine Mischung aus abstrakten Konzepten, ein bisschen alternativ. Das Haus von Dali…., Picasso.
Was müssen Kunstwerke deiner Ansicht nach haben, damit sie dir gefallen?
Kunst muss etwas in einer Person auslösen, Kunst muss Grenzen austesten und ihre eigene Definition herausfordern.
Auch dieses Jahr haben wir Schülerinnen und Schüler für die Kulturakademie nominiert, in Deutsch, Musik, BK und den MINT-Fächern. Warum sollten sich die nominierten Schüler die Mühe machen und sich bewerben?
Man lernt eine Menge Leute kennen, die woanders herkommen, gewinnt neue Perspektiven, man lernt viel in dem Fach, das einen interessiert, es ist auf jeden Fall eine super Erfahrung, die einen weiterbringt.
(Das Interview führte Michael Seufert im März 2023)
Auch dieses Jahr dürfen sich vom AFG nominierte Schülerinnen und Schüler für die Seminarwochen der Kulturakademie bewerben:
Für Bildende Kunst: Elena Timm (10b)
Für Literatur: Mira Heneka (8b), Leonie Schmidt (11), Hannah Engel (9b), Luis Kress (6b)
Für die MINT-Fächer: Stefan Frietsch (7a), Yannik Birkel (10b), Leoni Markert (9a)
Für Musik: Alena Wäldele (7a), Anna-Lena Fraß (7a), Lena Burkard (10b), Luisa Riedinger (9a)
Herzlichen Glückwunsch!